Microsoft und Google haben die US-Anleger selbst mit starken Quartalszahlen enttäuscht. Trotz kräftiger Steigerungen bei Umsatz und Gewinn gaben die Aktien nach. Während das Geschäft bei IBM brummt, meldete Chiphersteller AMD einen Milliardenverlust und wechselte den Chef aus. Auch Konkurrent Intel hat Sorgen: Die EU plant ein Kartellrechtsverfahren gegen das Unternehmen.
Google legt gute Zahlen vor – vergeblich: Die Börsianer sehen das Ende des Wachstums beim Internetkonzern nahen.
Der Internet-Riese Google steigerte den Gewinn im zweiten Quartal um 35 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar und den Umsatz um 39 Prozent auf 5,37 Milliarden Dollar (3,39 Milliarden Euro). Die Anleger ließen die Aktie trotzdem um bis zu zehn Prozent fallen. Grund: Google verfehlte noch höhere Markterwartungen; zudem sehen Experten Anzeichen für eine Abschwächung des rasanten Wachstums des Internet-Konzerns.
Microsoft profitiert weiter von guten Geschäften mit seinem Betriebssystem „Windows“. Der Überschuss kletterte in dem Ende Juni abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um 42 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar. Es war vor allem der Ausblick auf das angebrochene Geschäftsjahr, der die Anleger enttäuschte. Die Aktie fiel zeitweise um fünf Prozent.
Den Chiphersteller AMD plagen dagegen ganz andere Probleme. Der Verlust des Intel-Konkurrenten verdoppelte sich im zweiten Quartal im Jahresvergleich fast auf 1,2 Milliarden Dollar. AMD führt das Minus größtenteils auf das Geschäft mit Chips für mobile Geräte und TV-Technik zurück. Mit dem 46-jährigen Dirk Meyer, der bisher für das operative Geschäft zuständig war, soll nun ein neuer Konzernchef das Ruder herumreißen. Der langjährige AMD-Boss Hector Ruiz soll den Vorsitz im Verwaltungsrat behalten.
Rückendeckung bekam AMD am Donnerstag von der EU-Kommission, die gegen Intel weitere Wettbewerbsvorwürfe erhob. Die Brüsseler Kartellwächter werfen dem unangefochtenen Marktführer unfaire Wettbewerbspraktiken gegenüber AMD vor.
(dpa/rs)
Quelle