Das Setup beginnt
Los geht's mit der Installation. Dazu die CD aus dem Booklet entnommen und dem DVD-Laufwerk bei laufenden Windows 2000 zum Fraße vorgeworfen. Das Setup startet automatisch (ich muss den Virenautostart doch mal abschalten). Die wichtigsten Daten sind gesichert, also frisch ans Werk. Das Setup will alles alleine machen und dabei das gute 'alte' Windows 2000-System plattmachen. Das will ich aber nicht, also finde ich das kleine Schalterchen neben dem Fenster, dass die Option für eine Neuinstallation möglich macht. Jetzt nur noch das Knöpfchen gesucht, dass auch eine Auswahl der Installationspartition möglich macht. Das gibt es tatsächlich und so wird nach dessen anklicken und Auswahl der gewünschten Partition auf 'Weiter' geklickt. Jetzt geht es ganz gewöhnlich weiter. Kopieren von diversen Dateien auf die Festplatte, dann die Meldung, dass in 15 Sekunden der Rechner neu gestartet wird. Das tut er dann auch. Der Bootmanager ist schon auf Windows XP umgestellt, der Rechner fährt wieder hoch. Es gibt wieder die Möglichkeit mit F6 weitere Treiber für Festplatten usw. einzuspielen. Ob auch die F5-Taste zur Auswahl des PC-Typs möglich ist, habe ich noch nicht ausprobiert (wird demnächst nachgeholt). Nach kurzer Zeit erscheint der Setupscreen in 16 Farben, 640x400 Pixel Auflösung und flimmerigen 60 Hertz Bildwiederholfrequenz. 56 Minuten soll das Setup dauern. Die Dinge gehen ihren Gang, fast alles läuft automatisch. Das Setup beginnt die Hardware zu erkennen. Nach ca. 10 Minuten ist das erledigt. Die angekündigten 56 Minuten Setupzeit sind nach ca. 20 Minuten auf etwas mehr als 20 Minuten geschrumpft. Jetzt muss das Länderschema eingegeben werden, ein Computername und ein Administratorkennwort wird abgefragt. Das kannte man eigentlich alles von Windows 2000. Dann kommt aber etwas neues. XP fragt nach, ob es Benutzer anlegen soll. Also kurz überlegt (das kenne ich doch vom Suse Yast) und dann zwei User angelegt. Nach ca. 40 Minuten erscheint die Meldung, dass sich XP sich jetzt auf den ersten Systemstart vorbereitet.
Erster Start
Dann fährt das System herunter um den ersten echten XP-Start zu wagen. Banges warten beim Menschen vor dem Rechner. Erst erscheint wie gewohnt der Bootmanager, dann ein schwarzer Bildschirm mit dem XP-Logo in der Mitte. Darunter eine kleine Animation, damit User sieht, dass noch etwas passiert. Nach recht kurzer Zeit wird der Bildschirm blau und der neue Anmeldebildschirm erscheint. Links das XP-Logo, rechts zwei kleine Bildchen mit den vorhin angelegten Namen der Benutzerkonten. Nur ein Administrator ist nicht zu sehen. Die Idee einfach mal [Strg]+[Alt]+[Entf] zu drücken, bewirkt gar nichts. Also mangels Alternativen erst mal das erste Benutzerkonto angeklickt. Das ging, da die beiden Mäuse (einmal PS/2 und einmal USB-Funk) schon mal funktionierten. Dann erste Verwunderung, kein Kennwort musste eingegeben werden, XP startet auch so. Jetzt wird es bunt. Die neue Oberfläche ist recht gewöhnungsbedürftig. Alles Rund und überaus farbig. Und dann diese vorlauten Hinweise, die ständig in Form von Sprechblasen irgendwo hochpoppen. Das Startmenü ist größer geworden, es kommt jetzt zweispaltig daher. Als erstes muss aber die Bildschirmfrequenz auf augenschonende Werte eingestellt werden. Dabei kann dann gleich überprüft werden ob die Grafikkarte von XP erkannt wurde. Die Nvidia GeForce2 MX400 ist korrekt erkannt und lässt auch alle Einstellmöglichkeiten zu. Also umgestellt auf 1280 x 1024 Pixel und 85 Hertz. Das voreingestellte Hintergrundbild mit der Grünen Wiese passt sich automatisch der neuen Auflösung an.
Erste Systemeinstellungen
Jetzt die Systemsteuerung gesucht. Ist etwas im Startmenü versteckt, aber zu finden. Dann geht es weiter wie bei Windows 2000. System anklicken, dann den Hardware-Tab und nach Klick auf den Button Gerätemanager öffnen sich die Systemeigenschaften. Hier drängen sich gleich 5 dicke gelbe Fragezeichen in den Vordergrund. Die Soundkarte, TV-Karte (Audio- und Grafikteil), Grafiktablett und Compact-
Flash-Drive wurden von XP nicht erkannt. Alles andere scheint aber auf den ersten Blick korrekt erkannt worden zu sein. Sogar der Promise Ultra-IDE-Controller, der unter Windows 2000 noch Probleme bereitete, ist korrekt im System eingebunden. Auch die Systemgeräte, insbesondere die VIA-Tech Gerätetreiber des Asus-A7V scheinen alle korrekt installiert zu sein. Diese Teile haben mich unter Windows 2000 mehrere Tage meines Lebens gekostet. Der Rechner ist als ACPI-PC eingerichtet, die Interrupts liegen wie bei ACPI üblich vorwiegend auf neun.
Suche nach dem Administrator
Bevor man aber jetzt daran gehen kann, die schon vorher besorgten Treiber für die nicht erkannten Geräte einzuspielen, muss herausgefunden werden wo der Administrator geblieben ist. Denn als Windows 2000-User ist man es ja nun mal so gewöhnt, dass nur der Admin Hardware installieren darf. Und unter der Systemsteuerung gibt es sie tatsächlich, die Benutzerkonten. Nur sieht das ganze etwas anders aus wie gewohnt. Zumindestens kann man hier Kennworte für alle Konten vergeben oder auch auf die gewohnte Anmeldung wie unter Windows 2000 umschalten. Man erkennt auch mit Schrecken, dass beide angelegte Benutzerkonten Administratorrechte haben. Das ist ja für die folgenden Installationen recht schön, kommt mir dann doch reichlich unsicher vor, sodass einem Konto diese Rechte wieder entzogen werden. Ein paar Optionen vermisse ich dann beim herumstöbern doch. Viele Einstellungsmöglichkeiten bei den Benutzerkonten müssen woanders versteckt sein. Da muss man wohl in einer stillen Stunde forschend tätig werden. Die Möglichkeit das Administratorkonto im Anmeldebildschirm erscheinen zu lassen, fand ich hier auf den ersten Blick nicht. Aber das kleine Bildchen, das bei der Anmeldung erscheint, kann man hier ändern. Die Auswahl ist aber nicht besonders prickelnd. Also die Benutzerkonten geschlossen und mit dem Userkonto an die Hardwareinstallation gemacht.
Treiberinstallation
Die Treiber waren schon entpackt, so ging es eigentlich nur noch darum die entsprechenden Fragezeichen im Gerätemanager zu löschen und die Installation zu beginnen. Diese verliefen ausgesprochen erfolgreich. Die Terratec-Soundkarte wird initialisiert und gibt Töne von sich, die beiden Treiberkomponenten der TV-Karte werden installiert. Nachdem die Software eingespielt war, flimmert ein Fernsehbild auf der grünen XP-Wiese. Nur der Videotexttreiber scheint unter XP nicht zu laufen. Weiter geht es mit dem Grafiktablett, dass an der seriellen Schnittstelle steckt und schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Auch hier werden die Treiber anstandslos eingespielt und schon konnte der Cursor mit dem Stift auf dem Tablett bewegt werden. Fehlte nur noch der Treiber für den USB-Compact-
Flash-Kartenleser. Dabei wurde dann das erste Experiment mit Windows 2000-Treibern gewagt, da es noch keine XP-Treiber von Sandisk gab. Wieder ein Erfolgserlebnis, dass Lesegerät wird nach einem Neustart als Wechseldatenträger erkannt und Daten von einer CF-Card lassen sich problemlos auslesen. Als Fazit der Treiberinstallation kann man sagen, dass die XP-Programmierer zufriedenstellend gearbeitet haben. Die Installationen bei der Erstinstallation von Windows 2000 waren jedenfalls wesentlich komplizierter.
Die (Zwangs)Aktivierung
Die telefonische (Zwangs)Aktivierung ist dann aber der große negative Höhepunkt von Windows XP. Über das Internet wollte ich nicht (Zwangs)aktivieren, da mir XP doch zu redselig war und nicht genau bekannt ist, was Kleinweich alles auf seine Server überträgt. So habe ich erstmal abgewartet bis noch 15 Tage Zeit zur (Zwangs)Aktivierung waren, um nicht in den ersten Ansturm zu kommen. Dann wählte ich die Servicenummer auch noch an einem Wochentag nach null Uhr. Erster Versuch mit der 0800-Nummer. Damit war mir aber kein Erfolg beschieden. Kein Anschluss unter dieser Nummer (Servicewüste Deutschland?) . Erster Gedanke war, dass ich mich in dieser späten Nachtstunde verwählt hätte. Nach der Anzeige auf dem Telefon war das aber nicht der Fall. Und die Supporter sollten 24 Stunden erreichbar sein. Nächster Versuch mit der internationalen Vorwahl 00800. Da klappte es mit dem Anschluss. Aber jetzt durfte ich mir erstmal knapp 25 Minuten eine jaulende Christina Agiulera (We just say goodbye - Soll man den Titel wörtlich nehmen?) anhören, die jeweils alle 30 Sekunden von der Ansage: "Vielen Dank das Sie gewartet haben. Ihr Anruf wird an den nächsten freien Mitarbeiter geleitet." unterbrochen wurde. Als sich dann endlich ein Mann mit englischen Akzent meldet, begann die Prozedur des Aufsagens von langen Zahlenreihen. Erst durfte ich mir mit 50 Zahlen den Mund fusselig reden, dann bekam ich einen 52 Zahlen langen Aktivierungskey zurück, den ich erst mal aufschrieb. Dann fragte mich the Englishmen noch, ob ich aus Deutschland anrufe. Sehr schlaue Frage, hätte ich mich mit Schweizer Akzent tarnen sollen, um den Zwangsaktivierungshelfer ein wenig zu verwirren? Ich gab dann aber zu, aus Deutschland anzurufen. Jetzt wartete ich auf weitere neugierige Fragen, aber es kamen keine mehr. Mein Telefonpartner meinte nur, ich sollte jetzt auf den 'Weiter'-Button klicken. Hätte ich ja machen können, nur gebracht hätte es nichts, da die Zahlen ja nur auf Papier standen. Nach Mitteilung dieses Umstandes gab es per Telefon noch ein paar Tipps wie: "Sie müssen die Zahlen jetzt eingeben und dann 'Weiter' anklicken..." und die freudige Botschaft, dass man mir "sehr viel Freude mit meinem Produkt wünsche". Nachdem der Hörer aufgelegt war trug ich dann, wie telefonisch befohlen, die Zahlen in die entsprechenden Felder ein und drückte die 'Weiter'-Taste. Und ein Wunder geschah, die Zahl war scheinbar richtig, denn XP behauptete nun aktiviert zu sein. Jetzt hoffe ich nur, dass mein XP nicht so schnell auf einen anderen Rechner umzieht, denn diese Prozedur möchte ich nicht ständig wiederholen. Und auch bei der Hardware muss ich nun aufpassen. Ein paar Mal darf ich ja etwas auswechseln, dann will der Grosse Bruder bei Microsoft wieder wissen, was für Hardware ich so im Rechner habe.
Konfigurieren der Taskleiste...
Nachdem ich nun das System nach Microsofts Gnaden unbegrenzt nutzen durfte, habe ich mich erst mal daran gemacht selbiges genauer zu untersuchen. Dabei sollten die ganzen Spielereien verschwinden, die XP doch etwas verlangsamen. Zuerst mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste geklickt. Hier gibt es zwei Register, auf denen sich einiges einstellen lässt. Unter 'Taskleiste' gibt es die aus den anderen Windows-Versionen gewohnten Einstellungen wie 'Taskleiste automatisch ausblenden' oder 'Schnellstartleiste anzeigen'. Interessant ist das zweite Register 'Startmenü'. Hier kann man das neue XP-Menü vielfältig konfigurieren. Mag man dann aber doch lieber das alte Layout, sollte man 'Klassisches Startmenü' auswählen. Auch dieses kann konfiguriert werden. Als erstes löschte ich den Punkt 'Persönlich angepasste Menüs verwenden'. Ich mag es nicht, dass die Menüs sich ständig verändern. Falls sich jemand wundert, dass er die Taskleiste nicht mehr verschieben kann, so findet er hier bei den Einstellungen der Taskleiste den Grund. Einfach den Haken bei 'Taskleiste fixieren' entfernen und schon kann man sie bewegen.
...und des Desktops
Nachdem hier alle Einstellungen getan sind geht es weiter mit dem Desktop. Seine Einstellungen sind wie gewohnt mit einem rechten Mausklick auf eine freie Stelle des Desktops zu erreichen. Im Fenster kann man jetzt unter dem Register 'Designs' schnell mit Auswahl von 'Windows klassisch' auf die alte Windows 2000-Ansicht wechseln. Zuerst bleibe ich aber noch beim XP-Design um zu sehen, was man da noch alles verstellen kann. Unter 'Desktop' kann man die grüne XP-Wiese gegen andere Hintergrundbilder austauschen. Zur Jahreszeit passend gibt es auch einen Hintergrund namens "Herbst". Aber wahrscheinlich ist den meisten der "Karibiktraum" lieber. Weiterhin kann hier der Desktop noch weiter angepasst werden. Außerdem gibt es hier eine Funktion, die sich 'Desktopbereinigung' nennt. Nach 60 Tagen will XP nicht gebrauchte Desktopsymbole vom selbigen verschieben. Diese Funktion hätte mich, wenn ich sie nicht jetzt gesehen hätte, in ca. zwei Monaten doch etwas verwirrt (Wo sind meine Symbole!!). Bei den Bildschirmschonern gibt es nicht viel neues, aber unter 'Darstellung' gibt es einiges zu verstellen. Hier kann man unter 'Fenster und Schaltflächen' zum klassischem Windows-Design wechseln. Unter den Farbschemata gibt es auch ein olives für unsere Freunde vom Bundesheer. Unter der Schaltfläche 'Effekte' kann man einige Ressourcenfresser wie die Schatten unter den Menüs ausblenden. Außerdem kann man hier die Kantenglättung der Bildschirmschriften einstellen. Bei LC-Displays soll die Methode 'Clear Type' eine besonders gute Darstellung bringen (mangels LCD nicht selber ausprobiert). Unter 'Erweitert' sind dann noch die Größeneinstellungen der Desktopelemente und der Schriften verborgen. Das Register 'Einstellungen' ist dann aufgebaut wie gehabt. Hier erfolgen alle Einstellungen, die Monitor und Grafikkarte betreffen.
Einstellungen unter Systemeigenschaften
Jetzt fehlen nur noch ein paar Einstellungen in den Systemeigenschaften. Erreichen kann man sie über den Button 'System' in der Systemsteuerung. Hier das Register 'Erweitert' auswählen. Unter 'Systemleistung / Einstellungen' können jetzt alle visuellen Effekte, die reichlich Systemleistung beanspruchen, mit einem Klick auf 'Für optimale Leistung anpassen' entfernt werden. Ist der Rechner nicht mehr der neuste, sollte man dies auch tun. Sonst wählt man eine andere Einstellung aus oder stellt alles ganz individuell mit der Option 'Benutzerdefiniert' ein. Im Register 'Erweitert' kann man den Virtuellen Arbeitsspeicher konfigurieren. Dieser sollte möglichst nicht auf der gleichen Partition wie das System liegen. Aber vorsicht bei den Einstellungen. Systemwarnungen sollte man beachten, sonst kann es sein, das das System bei nächsten Start nicht mehr korrekt hochfährt.
Zurück auf der Hauptseite des Registers 'Erweitert' sollte man sich noch die Einstellungen unter 'Starten und Wiederherstellen' ansehen. Unter 'Systemstart' kann man bei mehreren auf dem Rechner vorhandenen Betriebssystemen das auswählen, welches defaultmässig gestartet werden soll. Darunter kann die Zeit in Sekunden eingestellt werden, die der Bootmanager die Auswahlmöglichkeiten anzeigt. Unter 'Systemfehler' sollte man noch den Haken bei 'Automatisch Neustart durchführen' entfernen. Sollte es tatsächlich mal zu einem BSOD (Blue Screen of Death), also einem totalen Systemabsturz kommen, hat man noch die Chance den Fehlerbildschirm anzusehen und so vielleicht den Absturzgrund herauszubekommen. Die Register 'Automatisches Update' und 'Remote' sollten auch noch konfiguriert werden. Wer Wert darauf legt, dass er mitbekommt was so auf seinem Rechner installiert wird, sollte die Möglichkeit des automatischen Updates deaktivieren. Und auch die Remoteunterstützung sollte man deaktivieren und erst wieder einschalten, wenn man sie tatsächlich benötigt.
TweakUI
Als nächstes folgt die Installation des Microsoft-Tools TweakUI (Download bei Microsoft). Mit diesem englischsprachigen Programm sind sonst verborgene Systemeinstellungen einfach zu konfigurieren. Nachdem das Programm installiert und gestartet ist, suchte ich zuerst die Möglichkeit die nervigen Sprechblasen loszuwerden, die ständig irgendwo auftauchen. Besonders der Hinweis, ich sollte doch endlich ein Passport-Konto einrichten, ging mir mittlerweile tierisch auf die Nerven. Bei fast jeder Aktion erscheint diese Sprechblase riesig gross auf dem Desktop. Und TweakUI bietet die Möglichkeit dies abzustellen. Unter dem Punkt 'Taskbar' einfach den Haken unter 'Enable balloon tips' entfernen und die Blasen verschwinden. Hier gibt es auch endlich die Möglichkeit das Administratorkonto bei der Anmeldung einzublenden. Unter 'Logon' kann man jedes eingerichtete Konto auf dem Willkommensbildschirm ein- oder ausblenden. Es gibt noch weitere nette Funktionen im Programm, also ruhig mal in den Menüs herumstöbern.
Erstes Fazit
Für den Windows 2000-Anwender lohnt sich die Umstellung auf Windows XP eigentlich nicht. Es sind auf den ersten Blick keine umwerfenden Neuerungen dazugekommen, die einen Umstieg unbedingt nötig machen. Der Windows NT-User sollte eher auf Windows 2000 Professional wechseln, da XP doch recht verspielt daherkommt. Windows 98 und besonders ME-Nutzer sollten sich aber den Umstieg auf die XP-Home-Version überlegen. Da auch die Home-Version (wie die Professional-Version) auf dem Windows 2000-Kern beruht, sollte zumindest die daraus folgende Systemstabilität ein echter Fortschritt sein. Man muss sich aber darüber im klaren sein, dass die Systemeinstellungen ein wenig komplizierter sind als bei den 98er und ME-Versionen und man sich mit solchen komischen Sachen wie der Konfiguration von Benutzerkonten herumschlagen muss. Auch muss man damit rechnen, dass nicht alle gewohnten Programme und Spiele unter Windows XP laufen. Daher nicht einfach das alte System ersetzen, sondern Windows XP parallel (auf einer anderen Partition) zum vorhandenen Betriebssystem installieren. So kann zur Not das alte System für die nicht laufenden Programme genutzt werden.
Für alle Wechselwilligen gilt, sich zuerst darüber zu informieren, ob der Rechner in allen seinen Komponenten von Windows XP unterstützt wird. Die Grundvorausetzungen finden sich auf einer Webseite von Microsoft. Genauer prüfen kann man die Eignung mit dem Systemkompatibilitätsassistenten auf der XP-Installations-CD. Leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, dieses Prüfprogramm irgendwo herunterzuladen. Es wäre ja etwas sinnlos XP zu kaufen, nur um dann festzustellen dass es auf dem eigenen Rechner nicht läuft. Sollte der Rechner nicht vollständig unterstützt werden, kann man auch noch bei den Herstellern nach entsprechenden XP-Treibern (oder notfalls Windows 2000-Treibern) suchen. Hersteller-URLs gibt es beim Treiber-Server der Zeitschrift c't.
Jetzt geht's weiter...
Wenn ich so auf das Datum des zweiten Teils dieses Berichtes schaue, habe ich mir über ein Jahr Zeit mit der Fortsetzung gelassen. Aber irgendwie konnte mich Windows XP noch nicht davon überzeugen von Windows 2000 zu lassen. Aber da immer mehr Systeme mit XP ausgeliefert werden und auch immer mehr Fragen auf mich zukommen, habe ich mich dann doch entschlossen, mich etwas mehr mit dem neuen Windows zu beschäftigen.
Updates ohne Ende
Als erstes muss XP auf den neusten Stand gebracht werden. Dazu wurde noch unter Windows 2000 das erste Servicepack für XP von Microsoft geladen. Das ist direkt bei Microsoft gedownloaded (und nicht über die Windows Update-Funktion installiert) nur winzige 135 MByte groß. Es lebe die DSL-Verbindung! Nach der SP-Installation ist das Updaten aber noch nicht zuende. Jetzt müssen noch alle Patches geladen und installiert werden, die nach dem Servicepack notdürftig die fast täglich auftauchenden, scheuentorgroßen Sicherheitslücken in XP schließen sollen. Diese Idee haben scheinbar auch noch fast alle anderen XP-User, denn der Download gestaltet sich doch recht zäh. Man kann teilweise jedes Byte per Handschlag begrüßen. Nachdem auch diese Hindernisse überwunden und alle Patches installiert sind, kann ich mich an weitere Experimente mit XP heranwagen.
Hardwareinstallationen
Als echter Freak kann man seinem System ja nicht zumuten, hardwaremäßig auf einem Level stehenzubleiben. So wurde beschlossen als Weihnachtsgeschenk für den Rechner eine neue Grafikkarte und eine vierte Festplatte einzubauen. Dabei konnte auch gleich praktisch überprüft werden, wann Microsoft aufmerksam wird und die Aktivierung wiederholt werden muss.
Als erstes wird die neue Festplatte eingebaut. 80 Gigabyte sind es geworden, die wahrscheinlich auch innerhalb kürzester Zeit gefüllt werden. Nachdem der Rechner vorschriftsmäßig von der Stromzufuhr getrennt wurde, damit der Installateur nicht vom Schlag getroffen wird, kann der Einbau beginnen. Die meisten Schwierigkeiten macht die hardwaremäßige Montage. Der Tower ist zu hoch, die Anschlusskabel zu kurz (wie immer). Diese Probleme werden aber nach mehreren (hier nicht wiederzugebenden) Flüchen und starken Verrenkungen von Händen, Fingern und Anschlusskabeln überwunden. Erster Rechnerstart nach dem Einbau, die Platten werden alle vom BIOS erkannt, sind also alle richtig gejumpert (die Sache mit den Herren und den Sklaven). Dann in Windows XP die Datenträgerverwaltung gesucht. Sie findet sich wie bei Windows 2000 in der Computerverwaltung. Auch in der Bedienung gibt es nicht neues (wie langweilig). Hier als erste Tat einen Laufwerksbuchstaben für die neue Platte vergeben. Hier zeigt sich die Voraussicht, die ich bei der Vergabe der Buchstaben für CD-Brenner und DVD-Laufwerk habe walten lassen (M: und N

, sodass die Platte den Buchstaben G: bekommen kann. Dann 'Format' anwählen und den Frust über die langsame Formatierung in mehreren Kannen Kaffee ertränken. Wie soll das bloß bei Platten mit 250 GByte Kapazität werden, da braucht man ja bald 24 Stunden für die Formatierung.
Nachdem diese Prozedur durchgeführt war, erscheint die Platte korrekt im Explorer und auch die Produktaktivierung hat noch nicht zu meckern begonnen.
Die neue Grafikkarte
Bei der Festplatte lagen die Schwierigkeiten eher auf dem Hardwaresektor, bei der neuen Grafikkarte werden sie wohl eher im Softwarebereich (Treiber) liegen. Doch vor dem Einbau erst mal den alten Grafikkartentreiber entfernen. Dies geht problemlos, nur die Augen werden nicht geschont. 60 Hertz und 800 x 600 Pixel sind schon etwas anstrengend für die beiden optischen Sinnesorgane. Beim Rechner herunterfahren fällt mir dann zum wiederholten Male auf, dass Windows XP sehr lange braucht, um sich zu beenden. Es legt immer eine bis zwei Gedenkminuten ein, bevor es dann doch noch den Rechner abschaltet. Das muss weiter beobachtet und möglichst verkürzt werden.
Nachdem der Rechner dann zum zweiten mal vom Stromnetz getrennt ist, kann es an den Einbau der neuen Karte gehen. Zuerst wieder Werkzeug (Kreuzschlitzschraubendreher) und Lampe bereitmachen und einschalten, Dann die alte Karte aus dem Motherboard herausoperieren. Danach die neue Karte ausgepackt und eingebaut. Dies gelang in neuer deutscher Rekordzeit von weniger als fünf Minuten. Dabei durfte man aber nicht die Anschlusszeit der Videokabel dazurechnen, denn das dauerte doch etwas länger, da erst mal das Manual genau gelesen werden musste. Die neue Karte hat 2 DVI-Anschlüsse, an die drei Kabel angeschlossen werden sollen. Die Karte wird im Betrieb zwei Monitore (LCD und CRT) und einen Fernseher (für die DVDs) versorgen. Dabei dürfen die Kabel nicht einfach so in die Anschlüsse gestöpselt werden, sondern das muss in genauer Reihenfolge erfolgen. Zuerst einen Adapter DVI auf HD-15 (digital auf normalen analogen Monitoranschluss) an den ersten Ausgang. Danach das Monitorkabel auf den Adapter. An den zweiten Anschluss kommt erst mal ein sogenanntes Dual-Monitor-Kabel... (die weitere Beschreibung erspare ich mir und allen Lesern, denn die Installation dauerte noch einige Zeit).
Nachdem diese Verkabelungen außerhalb des Rechner auch hier den Kabelsalat vervielfacht hatten, wird der Rechner wieder mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Dann den Startknopf gedrückt und gebannt auf den eingeschalteten Monitor geblickt. Hier laufen glücklicherweise auch bald die ersten Statusmeldungen des Rechners durch, die Karte funktioniert also schon mal im DOS-Modus. Dann startet XP und auch hier gibt es ein Bild. Nach der Anmeldung als Administrator startet sofort der Hardwareassistent und erkennt die neue Karte und verlangt nach einem Treiber. Dieser liegt in neuster Form frisch vom Hersteller auf der Platte vor. Nachdem der Pfad angegeben war folgte aber eine Überraschung, der Treiber wollte sich nicht installieren. Erst sollte ich Microsoft Framework-.Net auf dem Rechner installieren. Das verblüffte mich doch schwer, was war das denn nun? Aufklärung brachte die Treiber-CD des Grafikkartenherstellers. Microsoft-Framework ist die neue Ressourcenbibliothek, die alle Programme brauchen die mit den neuen .Net-Programmen (Dot.Net) von Microsoft programmiert wurden. Also musste ich diese Rahmenarbeit wohl installieren, wenn ich die neue Grafikkarte nutzen wollte. Nach Doppelklick auf die Installationsdatei liefen mir größtenteils unverständliche Hinweise über den Bildschirm, mit denen Microsoft auf die überaus tollen Vorteile der neuen DotNet-Technologie hinwies. Die Installation zog sich einige Zeit hin und der Rechner verlangte danach einen Neustart. Diesem genehmigte ich ihm auch. Nach der neuerlichen Anmeldung startete zum zweiten mal der Hardwareassistent. Und diesmal gelang die Installation der Treiber. Die beiden angeschlossenen Monitore erstrahlten, nachdem alle Einstellungen getätigt waren, in neuer Schärfe dem Betrachter entgegen. Nachteil der ganzen Aktion war, dass allein das XP-Verzeichnis durch die Framework-Installation um knapp 40 MByte gewachsen war. Die Produkt(zwangs)aktivierung hat sich auch nach dieser Installation nicht gemeldet.
Erste Programminstallationen
Jetzt beginnt die lange Reihe der Programminstallationen. Zuerst fällt mir die CorelDraw-CD in die Hände. Hinein ins Laufwerk und die benutzerdefinierte Installation ausgewählt. Die Dateien sollen in das gleiche Verzeichnis installiert werden, dass auch schon unter Windows 2000 genutzt wurde. Damit werden ca. 350 MByte Festplattenplatz gespart. Bei anderen Doppelinstallationen, z.B. Windows NT und Windows 2000 war das problemlos möglich. Die Installation läuft normal an, nach ca. 90 Prozent bleibt sie aber stehen. Kann ja mal passieren, es wird also ein zweiter Versuch gestartet. Aber auch dieser gelingt nicht. Diesmal werden 85 Prozent erreicht, dann geht nichts mehr. Das Installationsprogramm kann nur noch mit dem Taskmanager beendet werden. Aller guten Dinge sind drei, sage ich mir. Aber gut geht es auch diesmal nicht. Der Installateur kann sich zwar bis zu einer Anzeige von 95 Prozent an steigenden Werten erfreuen. Dann steht aber wieder alles. Die Installation in vorherige Verzeichnisse scheint Windows XP übel zu nehmen. In der Systemsteuerung unter Software taucht Corel überhaupt noch nicht auf, so dass auch keine Deinstallation möglich ist.
So wird wohl oder übel auf die neue Platte ausgewichen und das Programm hier installiert. Dies gelingt im ersten Versuch problemlos. Nach diesem Erfolgserlebnis wird gleich weitergemacht und die Installation von Office 2000 nachgeschoben (mit Servicepack 1 und 3). Auch dieses gelingt, jetzt werden die Programme nur noch auf die gewohnten Einstellungen gebracht. Nachdem diese Arbeiten beendet sind ist der Windows XP-User bedingt arbeitsfähig. Etwas wichtiges fehlt aber noch, der Internetzugriff.
Virenscanner und Firewall
Bevor aber der erste Zugriff ins feindliche Internet erfolgen kann, sollte man das System gegen allerlei Gefahren schützen, die aus dem Tiefen des Netzes auf einen zukommen könnten.
Daher wird als erstes ein Virenscanner installiert. Die Wahl fällt auf den vorhandenen Norton Antivirus in der Version 2002. Dieser ist nach Beschriftung auf der Packung auch unter Windows XP lauffähig. Die Installation verläuft auch ohne besondere Ereignisse, nach einem Neustart des Systems und herunterladen der neusten Updates und Virensignaturen sollte das System vor Viren und anderen Gefahren geschützt sein.
Als zweite Vorsichtsmaßnahme besonders gegen ActiveX, Scripte oder anderen Attacken aus dem Netz wird ein Software-Firewall installiert. Dieser hat auch noch den Nutzen, die Nachhausetelefoniererei von Windows XP zu dokumentieren und etwas zu bremsen. Da von der gleichen Firma wie der Virenscanner, kommt der Firewall aus dem Hause Symantec zum Einsatz.
Zugriff aufs Internet
Weitere Konfigurationen für den Internetzugriff sind nicht nötig, da das Netzwerk schon läuft und die Einwahl über einen Router erfolgt, der im Netz hängt. Nur noch die Programme für den Zugriff auf Mails, News und World-Wide-Web müssen konfiguriert oder installiert werden. Da ich überzeugter Feind von Winzigweich-Outlook in jeglicher Form bin, gestaltet sich dieses Unterfangen für Mails und News recht einfach.
Für Mails setze ich Pegasus-Mail ein. Dieses Freewareprogramm hat einen Funktionsumfang, den man auch nach längerer Benutzung kaum ausnutzt. Da Pegasus keine Einträge in der Registry vornimmt und auch alle Konfigurationsdateien innerhalb des Programm- und Mailverzeichnisses liegen wird einfach eine Verknüpfung auf die winpm-32.exe auf dem Desktop erzeugt. Das Programm startet nach Doppelklick auf das neue Icon problemlos, der erste Zugriff auf die Postfächer gelingt, neue Spammails trudeln ein.
Auch das Programm fürs Usenet, der Agent ist ein pflegeleichtes. Auch dieses Programm hält alle Konfigurationen im eigenen Verzeichnis. Link erstellen, Doppelklick, läuft. So sollte es immer sein. Die neuen Postings aus microsoft.public.de.german.windowsxp.setup werden geladen.
Als letztes dann das World-Wide-Web. Meine Feindschaft gegen Microsoft-Produkte betrifft auch den Internet-Explorer, der in der Version 6 bei XP mitgeliefert wird. Diesen auf den neusten Stand zu bringen hieße nochmals megabyteweise Patches und Updates zu laden und zu installieren. Das tue ich mir nicht an. Deswegen wird Mozilla in der Version 1.2.1 installiert. Dieser bietet viele Vorteile. Er hat nicht so viele Sicherheitslücken wie der Internet-Explorer, er bietet Tabbed-Browsing und lässt sich vielfältig konfigurieren.
Als letztes wird noch WS_FTP LE zum Hochladen der geänderten Internetseiten auf die Homepage installiert. Auch dieses Programm lässt sich, obwohl schon seit Windows 95-Zeiten auf der Platte, problemlos unter Windows XP betreiben.
Nach der gelungen Installation und ein paar Einstellungsarbeiten ist der Internetzugriff wieder gewährleistet.
Erste Probleme
Nachdem die Onlinefähigkeit wiederhergestellt ist, sollte eigentlich die normale Arbeit unter XP aufgenommen werden. Dazu müssen erst mal die Officeprogramme wieder wie gewohnt eingestellt werden (man ist ja ein Gewohnheitsmensch). Dazu muss noch die Normal.dot aus dem Windows 2000-System in das Userverzeichnis im Systemlaufwerk von XP unter \Dokumente und Einstellungen\ Username\ Anwendungsdaten\ Microsoft\ Vorlagen kopiert werden. Dann sollten die gleiche Menüleiste und die gewohnten Macros auch unter Windows XP in den Office-Programmen vorhanden sein.
Nach dem ersten Start von Word aber die Überraschung, die Menüs sehen nun gar nicht aus wie gewohnt. Sie sehen irgendwie aus wie die aus einer erstmals gestarteten Normal.dot. Also Word schließen und es noch mal versuchen. Beim schließen dann die Frage, ob die Normal.dot gespeichert werden solle. Da kann irgend etwas nicht stimmen. Die Datei ist ja nicht verändert worden, warum soll sie gespeichert werden.
Ein zweiter Versuch wird gestartet nachdem eine Kontrolle ergeben hat, dass die gewünschte Normal.dot im richtigen Verzeichnis steht. Wieder taucht die falsche Menüleiste auf. Jetzt ist guter Rat teuer, warum wird die Datei nicht geladen. Recherchen im Internet ergeben keine Lösung. Daher probiere ich weiter, es findet sich aber keine Lösung. Also zur Entspannung ein wenig im Internet surfen. Aber daraus wird auch nichts, die Seiten werden teilweise gar nicht oder sehr langsam geladen. Also ist das Problem wohl nicht nur auf Word beschränkt, es scheint auch andere Programme zu betreffen.
Nach einiger Überlegung fällt der Verdacht auf den Virenscanner, da es schon unter Windows 2000 einmal Probleme ähnlicher Art gab. Auch hier wurden Programme sehr langsam geöffnet und ausgeführt. Hier half die Abschaltung der Auto-Protect-Funktion der Antivirensoftware. Das gleiche probiere ich auch unter Windows XP. Es ergibt sich aber keine Besserung. Daher wird in den Einstellungen des Virenscanner geforscht was sonst noch so eingeschaltet ist. Beim Betrachten der Optionen fällt mir dann die Scriptblockierung auf. Diese wird auch beim Start von Word aktiv, um eventuell vorhandene Macros zu scannen. Hier könnte die Lösung des Problems liegen. Nach Abschaltung der Option läuft zumindestens der Internetbrowser wieder fast normal, Word weigert sich aber immer noch die Normal.dot zu laden.
Als nächster Schritt folgt die vollständige Abschaltung aller Scanfunktionen der Antivirensoftware. Aber noch immer lädt Word nicht die gewünschte Version der Nomal.dot. Also hilft nur noch die Radikalmethode. Um alle Dienste des Virenscanners zu stoppen, wird er deinstalliert.
Jetzt funktioniert plötzlich alles wie gewünscht, nur hat der Rechner jetzt keinen Virenschutz mehr. Da ich das für nicht besonders sicher halte, versuche ich Norton-Antivirus nochmals zu installieren. Das gelingt, aber das Ergebnis ist das gleiche wie beim erstem mal. Bei eingeschalteter Scanfunktion laufen Internet und Office nicht so wie sie sollten. Recherchen im Internet bringen einige Hinweise wie Norton vielleicht doch zum laufen zu bringen ist, aber meine Geduld mit dem Programm ist langsam zuende. Daher wird es nochmals deinstalliert und als Alternative der auch noch vorhandene McAfee-Antivirus in der Version 6 installiert. Dieser funktioniert zuerst auch nicht korrekt, aber nachdem alle vorhandenen Updates von der Herstellerwebseite geladen und installiert sind, klappt es doch. Auch Office und Mozilla verhalten sich jetzt völlig normal. Und da zufällig gerade eine Mail vom Big Boss eintrudelt, beweist das Antivirusprogramm gleich mit einer Warnmeldung seine korrekte Funktion.
Falschbrennerei
Zum Schluss der ganzen Installiererei muss noch der CD-Brenner zur Funktion gebracht werden. Windows XP wirbt ja damit, dass die Brennfunktionalität schon im System enthalten ist. Das will doch ausprobiert werden.
Nach einlegen einer leeren CD-R rufe ich erst mal im Startmenü den Punkt 'Hilfe und Support' auf. Es öffnet sich ein Fenster und schon wieder mal meldet sich die Firewall, dass Windows bei diesem Programm wieder Heimweh nach Zuhause hat und aufs Internet zugreifen will. Den Zugriff blockiere ich und das Programm quittiert dieses diesmal nicht mit einem Absturz wie andere Programme. Dann nach 'CD brennen' suchen und schon erscheint 'So kopieren Sie Dateien und Ordner auf eine CD' in den Suchergebnissen. Nach anklicken und durchlesen der Hilfe scheint alles ganz einfach zu sein. Gewünschte Dateien auf den Brenner ziehen und brennen lassen. Das Leben kann so leicht sein!
Ist es dann aber doch nicht, irgend etwas klappt nicht. Jedenfalls weigert sich XP, die Dateien zu schreiben. Zweiter Versuch, jetzt scheint sich etwas zu tun, jedenfalls blinken die Lichter am CD-Brenner hektisch vor sich hin. Nachdem XP meldet, dass jetzt alles geschrieben worden ist, wird dieses gleich im Explorer überprüft. Tatsächlich, die Dateien sind geschrieben worden. Scheint ja alles zu funktionieren.
Die Überraschung folgte aber am nächsten Tag. Als ich den Rechner startete meldete Windows, dass es jetzt die gewünschten Dateien auf CD brennen wird. 'Na dann mach mal', denke ich mir, 'bin mal gespannt was Du ohne CD im Brenner machst'. Die Versuchs-CD hatte ich schon am Vortag aus dem Laufwerk genommen. Dies merkt XP dann auch und fordert eine CD zum brennen. Jetzt bin ich gemein und lege die alte CD wieder ein. Das Brennprogramm startet und erst mal passiert einige Zeit nichts. Dann die Meldung, dass die zu brennenden Dateien ja schon auf der CD wären. Jetzt hat XP es also auch gemerkt. Ich breche den Brennvorgang ab und denke schon, dass es das wohl gewesen wäre. Aber beim nächsten Rechnerneustart wieder das gleiche, XP will Dateien brennen. Diesmal breche ich den Vorgang gleich ab und sehe im Explorer nach wo die Dateien stehen, die das System immer wieder brennen will. Um dem ganzen ein Ende zu machen lösche ich sie aus dem temporären Bereich, in dem Windows sie gespeichert hat.
Nach diesem Reinfall greife ich dann doch auf Nero Burning
ROM zurück, ein richtiges Brennprogramm welches eine wesentlich größere Funktionalität als das XP-Programm besitzt. Nach der Installation ist auch die Möglichkeit von Sicherungen auf CDs wieder gewährleistet.
Zweites Fazit
So ganz reibungslos wie von Billy-Boy versprochen funktioniert Windows XP dann doch nicht. So muss man genau darauf achten, dass nicht alle Programme (besonders die systemnahen wie Virenscanner) unter XP so laufen wie sie sollten. Man kann dann versuchen entsprechende Patches oder Updates beim Hersteller zu bekommen oder sie im Kompatibilitätsmodus laufen zu lassen. Aber auch damit klappt es nicht immer.
Besonders stört mich aber die teilweise Bevormundung durch das System. Überall muss man erst mal irgendwelche Schalter suchen und mit diesen Funktionalität aus- oder einschalten, damit eine sinnvolle Administration des Systems möglich ist. Besonders schlau sind auch die ganzen Assistenten und Wizards in XP leider nicht. Vieles wird von ihnen entweder auf unterster Sicherheitsstufe oder falsch konfiguriert. Man will es dem User besonders einfach machen, gibt ihm aber durch die Administratorberechtigung beim ersten Systemstart die Möglichkeit, dass System auch gleich mit einem unbedachten Klick an falscher Stelle lahmzulegen.
Will man sich tiefer mit Windows XP auseinandersetzen, führt auch nichts an der Professionell-Version von XP vorbei. Nur hier sind alle Funktionalitäten enthalten, die man dafür braucht.