Der Terror gegen Schiiten im Irak geht weiter: Zwei Selbstmordattentäter zündeten vor einem Heiligtum in Bagdad ihre Sprengstoffgürtel - mehr als 60 Menschen kamen ums Leben. Mindestens doppelt so viele wurden verletzt.
Bagdad - Die Angriffe waren koordiniert, die Opfer hatten keine Chance: Zwei Selbstmordanschläge in der Nähe eines schiitischen Heiligtums haben in Bagdad nach Polizeiangaben mindestens 60 Menschen das Leben gekostet. Darunter seien 25 iranische Pilger. Mindestens 125 Menschen seien verletzt worden. "Es ist schwer, die genaue Zahl der Toten zu bestimmen, weil überall Leichenteile liegen", berichtete ein Augenzeuge.
Die Attentäter zündeten ihre Sprengstoffgürtel am Freitag im Abstand von wenigen Minuten. Sie standen an unterschiedlichen Eingängen des Heiligtums, dem Grabmal des Imams Mussa al-Kasim im Stadtviertel Kasimijah. Hunderte Gläubige waren gerade auf dem Weg zum Freitagsgebet, als die Täter zuschlugen. Für die Tat werden sunnitische Aufständische verantwortlich gemacht.
Das Grabmal war bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Zuletzt kamen dort Anfang April sieben Menschen bei einer Bombenexplosion ums Leben. Im Januar sprengte sich in der Nähe des Heiligtums ein als Frau verkleideter Mann in die Luft und tötete mehr als drei Dutzend Menschen.