Berlin – Sie wollten Hunderte Menschen mit entsetzlichen Attentaten in Deutschland töten: Drei Männer – darunter zwei Deutsche – waren die blutigen Schergen der El Kaida. Am Mittwoch wurden sie verhaftet.

Generalbundesanwältin Monika Harms: Man habe „massive Anschläge“ verhindert. Mögliches Datum: der 11. September – der Jahrestag der Attentate auf das World-Trade-Center in New York. Innenminister Schäuble zeigte sich erleichtert: „Das ist ein guter Tag für die Sicherheit in Deutschland.“

Die drei Verhafteten lebten von Hartz IV, nahmen Aushilfsjobs an. Doch hauptsächlich bastelten sie an ihrem mörderischen Plan. Und zwar an Simultan-Attentaten in Deutschland u. a. auf den Frankfurter Flughafen. Auch an Selbstmordanschläge dachten sie.

Die Deutschen waren zum Islam konvertiert. Radikal. Sie ließen sich wie der Dritte im Bunde, ein Türke (2 aus Langen bei Frankfurt, offenbar in einem Terrorcamp in Pakistan im Umgang mit Waffen, Sprengstoff und Autobomben schulen. Sie gehörten zur Islamischen Dschihad-Union – mit engem Kontakt zu El Kaida.

Der Rädelsführer der Terrorgruppe – Fritz G. (2. Ein gebürtiger Münchner, der jetzt in Ulm lebt, dort bereits in der islamistischen Szene auffiel. Seine Herkunft – bürgerlich. Die Mutter ist Ärztin, der Vater Ingenieur. Der zweite Deutsche heißt Daniel S. (22). Der Student lebt in Saarbrücken, im Stadtteil Dudweiler. Nachbarn: Oft hätte S. in der Nacht Besuch „von Leuten in großen Autos“ bekommen, einige hätten „lange Bärte wie die Taliban“ gehabt. Die Gruppe habe geheimnisvoll getan. Im Fokus der Ermittler stehen noch weitere sieben Verdächtige. Davon sind fünf namentlich bekannt.

Seit 2006 waren die Männer im Visier der Fahnder. Einer von ihnen fiel Silvester das erste Mal auf. Er hatte die US-Basis Hutier in Hanau ausgespäht. Seitdem wurden er und seine Komplizen von 300 Beamten Tag und Nacht observiert, die E-Mails ausgespäht, da die Verdächtigen ihre Taten zum Teil im Internet planten.

Trotzdem besorgten sich die Männer in Hannover zwölf Fässer Wasserstoffperoxid, lagerten die Chemikalien in Freudenstadt (Schwarzwald). Am 17. August mieteten sie ein Ferienhaus im Sauerland, begannen dort mit den Vorbereitungen zum Bombenbau. Zünder und andere Bauteile – u. a. in Dortmund gekauft – lagen bereit.

Am Mittwoch nahm sie die Polizei fest, durchsuchte 41 Objekte. Monika Harms: „Deutschland ist nicht nur Rückzugs- und Ruheraum für Terroristen, sondern auch Ziel.“

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