Taliban lassen zwei Südkoreaner frei
Kabul/Seoul - Hoffnung im Fall der in Afghanistan verschleppten Südkoreaner: Taliban-Sprecher Jussef Ahmadi kündigte die baldige Freilassung zweier erkrankter weiblicher Geiseln an.
"Unsere Führung hat entschieden, ohne Gegenleistung und als Zeichen des guten Willens zwei kranke Frauen freizulassen."
Die südkoreanische Botschaft in Kabul konnte die Freilassung der Frauen zunächst jedoch nicht bestätigen. Auch von offizieller afghanischer Seite gab es zunächst keine Angaben.
Die Entscheidung der Taliban sei das Ergebnis ihrer Gespräche mit Unterhändlern aus Südkorea. Erste direkte Verhandlungen zwischen den Taliban und Diplomaten aus Seoul hatten am Freitag begonnen und waren am Samstag fortgesetzt worden.
Am 19. Juli waren insgesamt 23 Mitglieder einer südkoreanischen Kirchengruppe in Ghasni entführt worden. Zwei männliche Geiseln wurden getötet. Die Taliban verlangen die Freilassung von Gesinnungsgenossen aus afghanischer Haft und haben wiederholt mit der Tötung der Geiseln gedroht.
Unterdessen war das Schicksal des deutschen Ingenieurs Rudolf B. (62) weiterhin ungewiss. Der Bauingenieur war am 18. Juli zusammen mit einem Kollegen verschleppt worden. Der 44-jährige Rüdiger D. wurde dann von seinen Entführern ermordet.
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