Info: Las Vegas, Hauptstadt des Glückspiels. Wer träumt nicht davon, hier die Casinos zu betreten und mit Koffern voll Geld wieder zu verlassen? In den 90er Jahren ist das einer Gruppe Jugendlicher im großen Stil gelungen. In ihrer Zeit als Mathematik-Studenten an dem renommierten Bostoner College MIT gelang es ihnen, ein numerisches System zu entwickeln, mit dem sie systematisch die Black-Jack-Tische abräumten. Das literarische Portrait ihres einzigartigen Coups, "Bringing Down The House" von Ben Mezrich, wurde ein internationaler Bestseller. Karten zählen kann nun auch Kevin Spacey, Produzent der Verfilmung dieses außergewöhnlichen Casino-Abenteuers: Der Film schoss in den USA sofort an die Spitze der Besucher-Charts.
Ben Campbell (Hollywoods Neuzugang Jim Sturgess, bekannt aus "Across The Universe") ist einer der begabtesten Mathematikstudenten am Bostoner MIT. Für seine Zukunft hat er nur den einen Traum, in Harvard Medizin zu studieren. Da die dortigen Studiengebühren das Familienbudget bei Weitem übersteigen würde, fehlt ihm dafür vor allem eins: das nötige Kleingeld. Als der Mathematik-Professor Mickey Rosa (Kevin Spacey) ihn in ein geheimes Team aus hochbegabten Studenten aufnimmt, erhält Ben die Chance, seinen Traum innerhalb kürzester Zeit zu finanzieren. Die Teammitglieder haben ein raffiniertes System erarbeitet, die Karten am Black-Jack-Tisch zu zählen und damit die Wahrscheinlichkeit eines Sieges zu ihren Gunsten zu beugen. Ein verlockendes Spiel an der Grenze der Legalität, das den Studenten mit zunehmendem Erfolg immer mehr entgleist.
"21" erzählt die Geschichte von fünf jungen Menschen, die - jedes Wochenende mit unterschiedlichen Tarnungen ausgestattet - in der Las Vegas den amerikanischen Traum leben, in dem es jeder zum Millionär schaffen kann. Es ist ein Spiel mit und gegen die eigenen Identitäten, ein Spiel mit den Verführungen der nie ausgehenden Lichter von Las Vegas. Der Film hat das Zeug zur guten Popcorn-Unterhaltung. Er basiert auf einer originellen Story und wartet mit prominenten Schauspielern auf. Anführer des Teams ist der wie immer großartige Kevin Spacey. Die Rolle als gerissener Mathe-Professor gehört zwar sicherlich nicht zu seinen besten, durch ihn gewinnt der Film allerdings deutlich an Charakter.
Dennoch gelingt es "21" insgesamt nicht, mit der Raffinesse der Kartenspieler filmisch mitzuhalten. Insbesondere der finale Showdown wirkt, als ob die Produzenten sich zu vieler Versatzstücke aus den Filmen von "Ocean's Eleven" bis "Ocean's Thirteen" bedient hätten, die auch da schon nicht mehr neu waren. Glasiert wurde das filmische Potpourri aus Thriller und romantischer Komödie überdies mit einer großen Packung Pädagogik. Wir lernen: Geld ist dann doch nicht alles und Freundschaft eh viel besser. Schade, es bleibt das Gefühl, da wäre mehr drin gewesen.